1796 begann die Herrschaft der Briten über Ceylon und damit über den Zimt der Insel. Erst im Jahr 1833 gelang es den Holländern, den Zimtbaum auf Java zu kultivieren, das Monopol war gebrochen.
Anbau
Der immergrüne Ceylon-Zimtbaum mit einer rötlichen Rinde wird durch Zuschneiden in einer Größe von 2,5 bis 3 Metern gehalten. Die Blätter sind oval, glänzend, im Austrieb rötlich und nach Zimtöl duftend. Erst nach dem vierten Lebensjahr wird die Ernte möglich.
Zur Zimtgewinnung werden die zarten inneren Rindenschichten des Zimtbaumes genutzt. Je dünner die Rinde, umso feiner ist das Aroma. Etwa zweijährige Triebe werden abgeschlagen und durch einen Längs- und Rundschnitt entrindet. Die etwa ein Meter langen Rindenstücke lässt man über Nacht – in Matten eingeschlagen – fermentieren.
Am Tag darauf werden die äußeren Rindenschichten abgeschabt, um an die inneren Rindenschichten (Bast) zu gelangen. Diese weisen den stärksten Zimtgehalt auf. Die abgeschabte Innenrinde (Canehl) rollt sich dabei von zwei Seiten ein. Acht bis 10 Stück Canehl werden zu sogenannten Quills ineinander gesteckt und erst im Schatten, dann in der Sonne getrocknet. Dabei entsteht die charakteristische rotbraune Farbe.
Alle Teile des Zimtbaumes enthalten ein ätherisches Öl, das den Duft und den typischen Geschmack ausmacht. Es besteht hauptsächlich aus Zimtaldehyd und ist wärme- und lichtempfindlich. Zimtöl wird aus unreifen, getrockneten Früchten, Blüten, Rindenstücken und aus den Blättern des Cassia-Zimtbaumes destilliert.
Vornehmlich werden zwei Zimtarten wirtschaftlich genutzt, der Ceylon-Zimt (Canehl) und der Chinesische Zimt (Zimtcassie = Cassia Zimt). Der Ceylon-Zimt ist in Europa wegen seines feineren Aromas beliebter als der Cassia-Zimt, der wegen seines höheren Gehalts an ätherischen Ölen ein stärkeres Aroma hat.
Verwendung
Zimt wird in geschnittenen Stangen und als Zimtpulver gehandelt und ist neben Nelken das am Meisten verwendete Gewürz in der Likörindustrie. In Mitteleuropa wird er in erster Linie für süß schmeckende Zubereitungen wie Kekse, Kuchen, Torten, Weihnachtsgebäck, Schokolade, Konfekt, Obstsalate, Eis, Bratäpfel, Milchreis, Grießbrei, süße Soßen und Suppen sowie Kompott, eingelegtes Obst und Chutneys verwendet. Auch in arabischen und persischen Ländern und in Nordafrika findet Zimt als Gewürz für herzhafte und süße Speisen Verwendung.
Für Heilzwecke sollte ausschließlich echter Ceylon-Zimt verwendet werden. Dank seiner ätherischen Öle wirkt er kreislaufanregend bei niedrigem Blutdruck und verdauungsfördernd Die Ausschüttung der Verdauungssäfte wird bereits im Mund angeregt, aber auch Magen- und Gallensäfte werden angeregt. Er beseitigt Blähungen, wirkt entzündungshemmend bei Infektionen des Darms, erweitert die Gefäße, lässt den Blutdruck sinken und stabilisiert den Kreislauf. Ceylon Zimt wirkt antibakteriell und pilztötend. Weitere Anwendungsgebiete von Appetitlosigkeit, Diabetes, Muskelschmerzen und Wechseljahrbeschwerden. Äußerlich angewendet bringt Zimt Erleichterung bei Rheuma und Kreuzschmerzen, er hilft aber auch hervorragend bei kalten Füßen.
Unbedingt versuchen sollte man die Wirkung von Zimttee. Dafür die Zimtstange kleinstoßen, mit heißem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Ein bewährtes Hausmittel ist der Zimtwickel. Dazu wird ein Tuch mit Zimttee getränkt und 20 Minuten auf die schmerzende Stelle gelegt.
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